Sahnestückchen
SuperWeib @ work
SuperWeib im Cybertalk
SuperWeib Intim
Superweib Kreativ
Superweib's 2 Cents
SuperWeib's Die dümmsten...
Superweib's Dies und Das
SuperWeib's DochRaunzerZone
SuperWeib's Fundstuecke
Superweib's NoNo's
Superweib's Stöckchen
Superweib's YES!
Superweib@Chat
T(w)oday's song in my head
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Gestern nacht sah ich eine Dokumentation (leider nur die letzten 20 Minuten) über eine psychische Störung, die sich "Body Dysmorphic Disorder" nennt.

Menschen, die unter dieser Störung leiden wollen amputiert werden. Sie wollen, dass ihr vollkommen gesundes Bein oder ihr vollkommen gesunder Arm amputiert wird. Sie fühlen sich nicht "vollkommen", solange sie noch beide Arme und beide Beine haben.
In der Sendung wurden eine Frau und ein Mann vorgestellt, der Mann wollte sein rechtes Bein oberhalb des Knies weg haben, die Frau wollte beide Beine oberschenkelamputiert haben - damit sie dann im Rollstuhl sitzt. Es sei gar nicht so einfach, eine Klinik zu finden die sowas macht, berichtete der Mann. Ein Spital in England wollte es machen, allerdings mussten dazu erst psychatrische Gutachten usw. eingeholt werden, die dann zwar da waren und die eine Amputation generell befürworten, allerdings sagte die Klinik dann ab weil in der Zwischenzeit zu viel Wind um die Sache gemacht wurde und sie eine zu schlechte Publicity befürchteten. Der Mann war am Boden zerstört, weil er sein Bein behalten musste und keine Prothese bekam.
Die Frau, die beide Beine amputiert haben möchte bekam auch eine Absage, weil sie in ihrer Psychotherapie irgendwas verschwiegen hat - auch für sie ist eine Welt zusammengebrochen. Sie hat sich im Internet schon ihren neuen Rollstuhl ausgesucht und dann wurde nichts daraus. Sie dachte sogar schon daran, eine Amputation zu "erzwingen", indem sie sich einfach auf ein Zuggleis setzt und sich die Beine von einem Zug abtrennen lässt.

Ich frage mich ernsthaft - wie krank ist die Welt? Mir ist klar, dass man nicht alle Menschen in eine Standardform pressen kann, das wäre auch nicht gut und nicht interessant. Ich kann viele Neigungen und Vorlieben verstehen (wenn ich sie auch nicht teile), aber das sind Dinge die ich einfach nicht verstehen kann... hunderte, tausende Menschen wären froh, wenn sie noch beide Arme und Beine hätten, und hier gibt es Menschen die nichts lieber tun würden, als sich von ihren Gliedmaßen zu verabschieden. Ist diesen Menschen die Entgültigkeit und Konsequenz ihres Wunsches bekannt? Kann ein Psychiater ein Gutachten, in dem eine Amputation befürwortet wird, auch 100%ig verantworten? Sind Ärzte da um Krankheiten zu heilen oder ist es auch in Ordnung, wenn ein Arzt eine Behinderung herbeiführt?
creature meinte am 2007/08/16 07:16:
diese menschen haben ja ein glück das ihr wunsch erfüllt werden könnte, schlimm wäre es wenn einer drei oder vier beine haben möchte, selbst der beste arzt könnte dabei nicht helfen...;) 
SuperWeib antwortete am 2007/08/16 11:02:
Ach, das wäre auch zu bewerkstelligen: Einfach denjenigen, die eine Amputation haben wollen die Gliedmaßen abtrennen und denen, die drei oder vier Beine oder Arme haben wollen, annähen... *gggg* 
nömix meinte am 2007/08/16 12:44:
Die meisten Triebtäter tun anderen weh, ihren Opfern. Das tun diese Spinner nicht, die beschädigen wenigstens nur sich selber. 
fr. hase meinte am 2007/08/16 20:14:
najaaaa
ich könnte jetzt eine rein wortlerisch interessante diskussion darüber beginnen dass ich nicht glaube dass man sagen kann dass in dem fall der arzt eine behinderung herbeiführt. ich mein.. ja. schon. weil behinderung: gilt verminderte fähigkeit im vergleich zu susi normalo. aber die menschen fühlen sich durch ihre körperteile behindert. es hindert sie daran glücklich zu sein und sich frei zu fühlen. für sie ist es nicht so dass sie etwas weg haben möchten dass da ist sondern dass etwas weg soll das ihnen zuviel ist. nicht zu ihrem körpergefühl paßt. kein teil von ihnen ist.
und da fänd ich es okey wenn man amputiert. vor allem wenn sies dann versuchen durch unfälle oder selbstversuche auf biegen und brechen durch zu setzen.
so wie wir prothesen entwickelt haben um menschen zu helfen die 'zuwenig' haben könnten wir es doch auch als gleichwertig betrachten menschen etwas abzunehmen dass sie 'zuviel' haben.

ja. wortklauberei.. wie ich gesagt habe. zu oft sacks gelesen ;) 
SuperWeib antwortete am 2007/08/17 14:06:
najanajanaja... das Problem dabei ist ja nur: Kann man vorher wirklich absehen, wie das Leben "danach" sein wird? Kann ein Psychologe wirklich sagen "Dieser Mensch wird danach glücklich sein"? Man hat ja keinerlei Vergleichsmöglichkeiten und so eine Amputation ist sehr radikal nicht rückgängig zu machen... 
Niwi antwortete am 2007/08/17 18:05:
oh, du bist auch ein Fan von Oliver Sacks? 
Paulaline antwortete am 2007/08/18 18:36:
Ich weiß, das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das "Körperteil zuviel" bei denen das einzige Problem ist.
Es gibt Menschen, die haben ständig Wehwehchen, um die man sie dann bedauern darf. Doch irgendwann einmal langt das vielleicht nicht mehr, und sie wollen sich die Beine amputieren lassen?
Keine Ahnung...mir kommt das doch sehr merkwürdig vor.

Und die nächste Frage... Wer zahlt für die danach? Wenn sie dann nicht mehr arbeiten können oder Komplikationen aufkommen? Lass sie die eigentliche OP noch selbst bezahlen, aber dann....? 
SuperWeib antwortete am 2007/08/18 18:51:
Da geb ich dir recht. Gerade bei der Dame, die beide Beine weg haben wollte hatte ich das Gefühl, dass sie das Mitleid, das sie dann haben würde (weil sie ja im Rollstuhl sitzt) schon sehr "genießen" würde.

Über die Folgekosten wurde nicht geredet (bzw. habe ich es vielleicht nicht gesehen, weil ich ja nur die letzten 20 Minuten gesehen habe), aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Leute das selber zahlen müssen. Soweit ich das mitbekommen habe, wird sowieso nur operiert, nachdem ein Psychiater das ganze befürwortet hat. Somit gilt es dann wohl als "Krankheit" bzw. "medizinisch notwendig"... 
Niwi meinte am 2007/08/17 18:10:
Find ich sehr eigenartig!
Normalerweise möchte man "ganz" sein.
Wenn einem ein Fuß oder eine Hand wegen einem Unfall oder wegen Krankheit amputiert wird, dann wird man versuchen so gut wie möglich damit zu leben.
Absichtlich was wegzuschneiden find ich eher psychisch krank.

Da fallen mir gleich die vielen jungen Dinger ein, die noch gar nicht richtig ausgewachsen sind und schon an Nasen und Busen herumoperieren lassen müssen. 
SuperWeib antwortete am 2007/08/17 21:12:
Die jungen Dinger und die Schönheits-OP's sind ja ein ganz eigenes Kapitel... ich werde sowas nie verstehen. Es scheint z. B. ganz modern zu sein, als Maturageschenk eine Busen- bzw. Nasen-OP geschenkt zu bekommen... 
Niwi antwortete am 2007/08/18 14:43:
Bei uns wars damals...so im letzten Jahrtausend.....ein Auto, wenn man spendable Eltern hatte.

ich würde nicht an mir herumschnipseln lassen.
Das ist ja gerade die Herausforderung, aus den eigenen Anlagen was besonderes zu machen. 
 
The WeatherPixie

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma